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ETFs: Auf Zusammensetzung achten und Kontrahentenrisiko minimieren – Kredit & Finanz-Ratgeber

ETFs: Auf Zusammensetzung achten und Kontrahentenrisiko minimieren
Tipp von Redaktion am 12. Dezember 2008

rBörsengehandelte Indexfonds (ETFs= Exchange Traded Funds) erfreuen sich wachsender Popularität unter deutschen Anlegern. Die seit einigen Jahren flächendeckend erhältlichen Produkte bestechen dabei durch sehr geringe Kosten, ein hohes Maß an Transparenz sowie einer fortlaufenden Notierung. Allzu unvoreingenommen sollten Investoren sich allerdings auch diesem neuen Stern am Investment-Himmel nicht widmen: Um das Risiko eines ETFs einschätzen zu können, bedarf eines kritischen Blicks in die Zusammensetzung seiner Basis.
Ein Index wird vom Fonds oft nur partiell abgebildet, indem einige Mitglieder mit hoher Gewichtung erworben werden. Im Extremfall kann ein Fonds bis zu vierzig Prozent seiner Mittel in einen einzigen Wert investieren und so ein beträchtliches unsystematisches Risiko produzieren. Ein Blick in den Emissionsprospekt gibt Auskunft darüber, welchen Anteil seines Vermögens der Fonds maximal in einen Wert investiert. Die kritische Betrachtung der Indexzusammensetzung macht auch bei ETFs, die sich auf die großen Leitindizes beziehen, Sinn: Der EuroStoxx 50 bestand lange Zeit zu mehr als einem Drittel aus Finanztiteln.
Ein anderes, in der medialen Berichterstattung lange Zeit unterrepräsentiertes Risiko eines ETFs besteht – zumindest bei vielen Produkten –im so genannten Kontrahentenrisiko. Dieses entsteht durch Geschäfte des Fonds mit anderen Finanzmarktteilnehmern, die der Indexreplikation dienen und deren Kosten reduzieren sollen. Es handelt sich dabei um Termin- und Swap-Geschäfte auf verschiedenste Basiswerte. Auch in diesem Zusammenhang sollten Anleger einen Blick in den Emissionsprospekt werfen, um den Anteil der mit Kontrahentenrisiken behafteten Vermögensanteile bestimmen zu können.
Fazit: ETFs sind günstige und leistungsfähige Investmentprodukte, die sich für eine breite Anlegerklientel eignen. Ein kritischer Blick hinter die Kulissen der Fonds ist allerdings unerlässlich, sollen die tatsächlichen Risiken korrekt eingeschätzt werden.
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